
Die Violine ist das wohl mit Abstand wichtigste Streichinstrument in der abendländischen Kunstmusik. Obwohl die Bezeichnung Violine erstmalig in französischen Quellen erwähnt ist, entstand das Instrument selbst um 1550 in Oberitalien. Zu den frühesten erhaltenen Violinen gehören Instrumente von Gasparo da Salò und Antonio Amati (Cremona). Auf diese Instrumente geht die Form der Violine zurück. Sie hat sich bis heute erhalten. Ideale Maße für den Corpus des Instruments fand Antonio Stradivari, dessen Violinen bis heute zu den hervorragendsten Instrumenten zählen und zu Höchstpreisen gehandelt werden. Die heute gespielten Instrumente Stradivaris sind in der Regel um 1800 umgebaut worden. Hals und Griffbrett wurden verlängert. Die Saiten erhielten eine höhere Spannung. Wegen des erhöhten Zugdrucks der Saiten wurde auch die Neigung des Griffbretts verändert.
Zur Zeit Johann Sebastian Bachs war die Violine das am weitesten verbreitete Streichinstrument. Die Violine wurde als Orchesterinstrument, in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen und als Soloinstrument eingesetzt. Das Bild zeigt eine 1729 in Leipzig entstandene Violine. Sie stammt aus der Werkstatt von Christian Hoffmann. Es ist ein Instrument wie es Bach gespielt hat.
Im heutigen Orchester ist die Violine das zahlenmäßig am stärksten vertretene Instrument. In einer Vielzahl von kammermusikalischen Besetzungen spielt sie eine bedeutende Rolle. Musiker wie Niccolò Paganini entwickelten die virtuosen Möglichkeiten der Violine zur vollen Blüte und machten aus dem Instrument eine gefeierte Primadonna des Konzertsaals.
Literatur:
Melkus, Eduard; Die Violine, Bern, 1977
Menuhin, Yehudi; Primrose, William; Violine und Viola, Zug (Schweiz)
1978